Scheinbar Unerklärliches regt den Wissendurst des Menschen besonders an, und manchmal wird dieser durch eine Legende am Ehesten gestillt.

Wie zum Beispiel war es möglich, dass die Maräne, die doch eigentlich im Bodensee zu Hause ist, ausgerechnet im norddeutschen Schaalsee eine zweite Heimat fand?

So lassen wir denn auch hier die Legende erzählen. In der, wie so oft, fromme Kirchenleute und der Teufel als ihr ewiger Gegner die Hauptrolle spielen.

Anno 1234 nämlich wurde in Zarrentin, nicht weit von Groß Zecher, ein Zisterzienser-Nonnenkloster gegründet. Wie man weiß, kamen die Klosterbewohner oft von weit her. Trotz erklärten Verzichts auf alle weltlichen Dinge kam es durchaus vor, daß die eine oder andere Nonne an heftigem Heimweh litt, was durch die strengen Klosterregeln sicher nicht gemildert wurde. In unserem Fall erwischte es sogar die Äbtissin.

Nun weiß wohl jeder aus eigener Erfahrung vom engen Zusammenhang zwischen Heimatgefühl und bestimmten Gerichten, die man von dort kennt; mit einer solchen Speise holt man sich gleichsam ein Stück Heimat zurück.

Unsere Äbtissin aber stammte vom Bodensee, und besonders an den fleischlosen Fastentagen vermisste sie dessen typischen Fisch, dort als Felchen oder eben als Maräne bekannt. Ja, so übermächtig wurde ihre Sehnsucht, daß sie gar den Leibhaftigen zu Hilfe rief: mit Kreide schrieb sie an die Klostertür, sie werde ihrem Glauben abschwören und sich fortan dem Teufel zuwenden, wenn es ihm nur gelänge, ihr in einer Art „Blitztour“ die geliebten Maränen zu bringen.

Restaurant & Hotel Maräne in Groß Zecher am Schaalsee

Der Teufel ließ sich nicht lange bitten.

Bei all seiner Schläue unterschätzte er jedoch die Klugheit seiner Auftraggeberin. Diese knüpfte ihr Versprechen nämlich an eine Bedingung: er müsse mit dem Bodensee-Maränen unbedingt zurück sein, bevor die Betglocke des Klosters zwölf geschlagen habe.

Der Teufel jagte los. Als es aber brav, den Umhang prall gefüllt mit zappelnden Maränen, in Sichtweite des Klosters wieder auftauchte, läutete die Äbtissin schnell zwölf Mal! Mit lautem Wutgeheul ließ der so Geprellte seine kostbare Fracht in den Schaalsee fallen – und verschwand auf Nimmerwiedersehen: Im Wappen von Zarrentin haben die Maränen einen festen Platz.

Und in der Kirche von Seedorf ist eine Wandzeichnung zu bewundern, die augenscheinlich den Teufel darstellt – ein gewiss ungewöhnlicher Kirchenschmuck. Im Schaalsee aber tummeln sich nicht nur Maränen, sondern auch die nicht minder köstlichen Barsche, Hecht und Schmackhaftes mehr.

Die Geschichte der Maräne mag vielleicht nur eine hübsche Legende sein.

Die Fischspezialitäten aber, die wir Ihnen hier fangfrisch servieren, sind wahrhaftig ein Genuß…

Immer einen Ausflug wert!

Restaurant & Hotel Maräne in Groß Zecher am Schaalsee
Restaurant & Hotel Maräne in Groß Zecher am Schaalsee
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